Sigma iD.TRI im Test

Sigma iD.TRI im Test: Was kann die neue Triathlon-Uhr zum unschlagbaren Preis?

In Sachen Triathlon-Uhren führte bei mir bisher kein Weg an Garmin vorbei. Doch dann kam die Sigma iD.TRI, mit dem Versprechen eine potente Triathlon-Uhr zu sein und das zu einem Bruchteil des Preises nahezu aller anderen Konkurrenz-Produkte. Die Sigma iD.TRI hat ihre Tücken, ist am Ende des Tages aus Preis-Leistungs-Sicht aber unschlagbar.

Zahlen und Daten der Sigma iD.TRI:

  • Modell: Sigma iD.TRI – Schwarz
  • Gewicht: 42 Gramm
  • Gehäuse-Material: Kunststoff
  • Display: Schwarz/Weiß – Schutz: Spezialglas
  • Verbindungen: Bluetooth Smart, ANT+
  • Akku: bis zu 8 Stunden mit GPS ( 12 Stunden im GPS-ECO Mode )
  • Pakete:
    • Uhr + Rad-Halterung (€179,-)
    • Bundle: zzgl. Pulsgurt und Speed-Sensor fürs Rad (€249,-)
  • Preis: 179,- bis 249,- Euro (noch günstiger auf Amazon)

Die Optik der Sigma iD.TRI – Eine reine Sportuhr

Die Sigma iD.TRI ist für mich eine reine Sportuhr. Die Optik ist funktional und geprägt von Kunststoff. Man könnte es mit dem Wort „zweckmäßig“ zusammenfassen. Auf jeden Fall keine Uhr, die ich außerhalb des Trainings im Alltag tragen würde. Zu hoch ist hier mein Anspruch an Optik und Anmutung in den letzten Jahren geworden.

Sigma iD.TRI am Handgelenk

Mit einer Apple Watch oder auch den Garmin Fenix-Modellen kann die Sigma iD.TRI in dieser Hinsicht, logischerweise, nicht mithalten. Das muss und soll sie auch nicht, denn sie kostet schließlich nur einen Bruchteil.

Sigma iD.TRI im Größenvergleich
Sigma iD.TRI im Vergleich mit der Garmin Forerunner 935 und der Apple Watch Series 2

Das Display füllt nicht die komplette Oberfläche der Uhr, sondern weißt einen recht großen Rand auf, das wirkt nicht so richtig zeitgemäß. Bei all diesen Dingen führe ich mir aber immer wieder vor Augen, dass wir hier von einem ganzen anderen Preisbereich sprechen, und so sollte jedem klar sein, dass man für diesen Preis mit einigen Abstrichen in Sachen Ästhetik leben können muss.

Bleiben wir also mal bei der Uhr als reines Sportgerät: Unter diesem Gesichtspunkt ist das Design zweckmäßig und passend. Kein Schnickschnack, nicht klobig, liegt gut am Handgelenk und man kann zwischen schlichtem Schwarz oder drei knalligen Farben wählen.

Das Design der Sigma iD.TRI ist für ein reines Sportgerät zweckmäßig und passend.

Sigma iD.TRI einzeln

Die Key Features der Sigma iD.TRI – GPS, Herzfrequenz, Bluetooth und Co.

Beim Design muss man Abstriche in Kauf nehmen, wenn also dort bewusst aus Kostengründen auf den Schnickschnack verzichtet wurde, so wurde auf Softwareseite absolut nicht mit Features gegeizt.

Wir haben hier eine echte Multisport-Uhr, geeignet für Schwimmen, Radfahren, Laufen und mehr – die außerdem über Wettkampfmodi für Triathlon und Co. verfügt.

Immer wieder sollte man sich hier den Preis von 180 Euro vor Augen halten. Denn blicke ich auf die Featureliste, dann erinnert mich diese eher an eine Garmin ForeRunner 735 oder sogar die 935/45er Reihe. Sportuhren, die in deutlich, deutlich anderen Preisregionen unterwegs sind.

Sigma iD.TRI seitlich

Ein Auszug der Featureliste der Sigma iD.TRI:

  1. GPS Messung
  2. Herzfrequenz am Handgelenk
  3. Barometrischer Höhenmesser
  4. Kompass
  5. Wasserdichtigkeit: 5 ATM
  6. Bluetooth Smart & ANT+
  7. Eigene Workouts wie Intervalle und mehr
  8. Navigation mittels optischer Route
  9. günstiger Preis

Die Sigma iD.TRI trackt natürlich Aktivitäten mittels GPS, misst die Herzfrequenz am Handgelenk, verfügt über einen barometrischen Höhenmesser, ist wasserdicht und somit für’s Schwimmen geeignet, koppelte Sensoren mittels ANT+ und Bluetooth Smart, erlaubt eigene Workouts und sogar die Navigation mittels GPS-Pfad auf dem Display. Und das alles zu einem Preis von 180 Euro.

Da darf man schon mal stauen und eventuell sogar etwas skeptisch werden, ob all diese Funktionen auch ihren Dienst so erfüllen, wie man es sich wünscht. Klingt fast zu schön, um wahr zu sein, oder?

Sigma iD.TRI Rückseite

Die Bedienung der Sigma iD.TRI – Einfach und durchdacht mit leichten Einschränkungen

Neben den eigentlichen Funktionen spielt es für mich eine große Rolle, wie sich diese Funktionen nutzen lassen. Dabei spielt die Oberfläche der Uhr-Software, die Struktur und Einfachheit der Menüs eine ganz, ganz große Rolle.

Haptische Bedienung: Simpel, aber gut

Bedient wird die Sigma iD.TRI über vier Knöpfe, jeweils zwei auf der linken und rechten Seite. Das kommt mir von meiner Garmin 935 schon sehr bekannt vor. Bei Sportuhren ziehe ich die Button-Bedienung der Touchscreen-Bedienung definitiv vor.

Die Knöpfe der iD.TRI sind gut zu erreichen und haben einen angenehmen Druckpunkt. Klingt vielleicht banal, aber nichts ist ätzender, als Knöpfe, bei denen man nicht schon rein durch die Haptik merkt, wann man sie wirklich gedrückt hat.

Die oberen beiden Knöpfe sind auf der rechten Seite der „Start“ oder „Enter“ Knopf und auf der linken Seite der „Stop“ oder „Zurück“ Knopf. Mit den unteren beiden Knöpfen bewegt man sich in Links-Rechts-Manier durch die Menüs und Datenseiten der Aktivitäten.

Sigma iD.TRI Trainingsmenü

Sigma iD.TRI Laufmodus

Für die Bedienung der Sigma iD.TRI gibt es von mir definitiv einen Daumen nach oben!

Datenfelder und Konfigurierbarkeit: Gute Basics mit Luft nach oben

Um die Datenfelder für die jeweilige Aktivität zu konfigurieren, ist man auf die dazugehörige Desktop- oder Smartphone-App angewiesen. Am Gerät selbst lassen sich die Felder nicht konfigurieren. Für mich kein Problem würde die Smartphone-App nicht häufiger mal Schwierigkeiten machen. So konfiguriere ich meine Sigma iD.TRI eigentlich immer mittels der Desktop-Software und USB-Verbindung. Das funktioniert sowohl unter Windows als auch unter Mac OS.

In der Software lassen sich die Datenfelder bequem und einfach konfigurieren. Schade ist, dass die maximal Anzahl an gleichzeitigen Datenfeldern auf drei beschränkt ist, obwohl locker der Platz für vier Datenfelder wäre. Ich wünsche mir da ein baldiges Firmwareupdate, denn vier Felder ist für mich genau die richtige Anzahl für eine Sportuhr und so kenne ich es auch von meiner Garmin.

Ansonsten ist an den Datenfeldern nichts auszusetzen und man kann aus einer enormen Anzahl an Metriken frei wählen.

Sigma iD.TRI in der Aktivität

Key Feature GPS-Messung: Leichte Tücken in Großstädten

Die beiden wichtigsten Grundfunktionen bekommen hier von mir einen extra Absatz, da sie die Basis für eine gescheite Sportuhr darstellen. Funktioniert das GPS und die Herzfrequenzmessung nicht richtig, ist eine Sportuhr für die Tonne.

Starten wir mit dem GPS. Grundsätzlich funktioniert die GPS-Messung gut und wie man es erwartet. Allerdings habe ich die Erfahrung gemacht, dass gerade im städtischen, wenn man links und rechts von hohen Mehrfamilienhäusern umgeben ist, die GPS-Ortung eine ganze Weile braucht, bis sie wirklich präzise ist. Leider ist es in dem Fall so, dass es nicht ausreicht das „GPS ready“ der Uhr abzuwarten.

Sigma iD.TRI in der Hand

Ich warte nach dem „GPS ready“ mittlerweile noch eine weitere Minute bevor ich los laufen, damit ich ziemlich sicher sein kann, dass meine Position direkt vom Start der Aktivität an präzise ist. Bei meinen ersten Läufen hatte ich da in der Stadt sonst ziemliche Ungenauigkeiten auf dem ersten Kilometer.

Danach allerdings war die GPS-Messung teilweise noch deutlich genauer als bei meiner Garmin 935. Auch hier wünsche ich mir ein Firmwareupdate, welches das „GPS ready“ auch wirklich zu einem „ready“ macht, egal in welchem Umfeld.

Key Feature Herzfrequenz-Messung am Handgelenk: Etwas träge zum Start

Ebenfalls essentiell für das Training ist eine präzise Messung der Herzfrequenz am Handgelenk. Auch hier hat die Sigma iD.TRI ein bisschen Eingewöhnungszeit nötig. Oft sind die ersten Minuten der Aufzeichnung ziemlich daneben. Das ist sehr schade, da es wahrscheinlich auch per Software gelöst werden könnte. Ich dachte zuerst, es liegt eventuell an meinen behaarten Unterarmen… so habe ich mir testweise den Bereich unter der Uhr einfach mal rasiert – hat leider nichts geändert.

Sigma iD.TRI Herzfrequenz Messung

Genau wie beim GPS groovt sich hier die Messung aber ein und ist von diesem Zeitpunkt an sehr präzise und es ist kein Unterschied mehr zu der Messung meiner Garmin erkennbar.

Nutzt man den Sigma Pulsgurt oder auch irgendeinen anderen ANT+ oder Bluetooth-Gurt so ist die Herzfrequenz sofort absolut präzise.

Sigma iD.TRI mit Pulsgurt

Ich wiederhole mich: Sigma, bitte gebt euch hier nochmal Mühe für ein Firmware-Update. Ihr habt so ein großes Potential mit dieser Uhr, beseitigt die letzten Macken und das Ding ist unschlagbar.

Laufen, Radfahren, Schwimmen und noch mehr: Die Triathlonfunktionen der Sigma iD.TRI.

Laufen mit der Sigma iD.TRI

Beim Laufen macht die Uhr absolut nichts falsch. Die Funktionen sind alle klar und einfach zu bedienen. Die Datenfelder sind übersichtlich und mit den Links-Rechts-Tasten super einfach zu wechseln. Dinge wie 1-Kilometer-Autolap und Rundenzeiten sind Standard und tun ihren Dienst. Auch die Schrittfrequenzmessung funktioniert ohne Mucken.

Hat man über die App ein eigenes Workout, zum Beispiel für ein Intervalltraining eingerichtet, so wird man gut durch die Einheit geleitet. Das funktioniert sowohl optisch über das Display, sowie eine kleine LED-Leiste unten an der Uhr, als auch mittels Vibration beim Wechsel der Trainingsabschnitte.

Radfahren mit der Sigma iD.TRI

Für’s Radfahren kam sogar eine Radhalterung und ein Speed-Sensor mit der Uhr. So kann man sie wie einen Radcomputer montieren und muss sie beim Radeln nicht am Handgelenk tragen. Natürlich ist man für die Pulsmessung dann auf einen Brustgurt angewiesen.

Neben dem Speedsensor lassen sich auch problemlos Leistungsmesser mittels ANT+ oder Bluetooth Smart koppeln. Mein Rotor In2Power funktionierte auf Anhieb einwandfrei.

Sigma iD.TRI am Rad

Sigma iD.TRI Rad Halterung

Schwimmen mit der Sigma iD.TRI

Auch beim Schwimmen tut die Uhr ihren Dienst. Etwas schade ist, dass man die Beckenlänge, zumindest so weit ich das bisher herausfinden konnte, nur über die App umstellen kann. Hat man die richtige Beckengröße gewählt, so funktioniert die automatische Bahnen-Erkennung auf einem Niveau mit meiner Garmin. Ganz selten hat die Sigma iD.TRI mal eine Bahn ausgelassen.

Wettkampf: Der Triathlon-Modus der Sigma iD.TRI

Der Wettkampfmodus funktioniert am Ende ziemlich genau wie ein individuelles Workout, nur dass die Abschnitte wie Schwimmen, Wechsel 1, Radfahren, Wechsel 2 und Laufen schon vorgegeben sind. Hier habe ich nichts zu bemängeln. Die Funktion tut, was sie soll.

Smartphone und Desktop-App zur Sigma iD.TRI: Noch deutlich Luft nach oben!

Bis jetzt habe ich nur kurz die Smartphone- und Desktop-App erwähnt, die man benötigt, um die Uhr zu konfigurieren und auch um die Daten zu übertragen. Die Uhr selber verfügt nicht über WLAN und somit funktioniert die Übertragung der Aktivitäten entweder über die Smartphone- oder Desktop-App.

Besonders die Smartphone-App hat da bei mir immer wieder Probleme gemacht, weswegen ich irgendwann komplett auf die Desktop-App unter Mac OS gewechselt bin. Beide Apps glänzen nicht unbedingt mit schönen und durchdachten Oberflächen, tun aber ihren Dienst.

Die Synchronisation über die Desktop-App funktionier tadellos und auch das Hochladen der Aktivitäten auf Strava, Trainingpeaks und Co ist ein Klacks.

Navigation über Komoot

Außerdem kann ich in der Sigma-App meinen Komoot-Account verbinden. Damit bin ich in der Lage Routen, die ich bei Komoot angelegt habe direkt auf die Sigma iD.TRI zu übertragen. Damit dieses Feature funktioniert, ist allerdings ein Premium-Komoot Account notwendig.

Auswertung der Trainingsdaten

Die Möglichkeiten zur Auswertung der Trainingsdaten in den Sigma-Apps sind OK, allerdings setze ich hier generell eher auf Strava und Trainingpeaks als meine zentralen Anlaufstellen für die Datenanalyse.

Sonstige Funktionen: Activity Tracker, Smart-Notifications & mehr…

Natürlich ist die Featureliste der Sigma iD.TRI noch deutlich länger. Wahrscheinlich könnte ich damit ein ganzes Buch füllen. Da gibt es noch so Dinge wie Smart-Notifications vom Smartphone aus, welche für mich allerdings vollkommen irrelevant sind, da die Sigma iD.TRI für mich eine reine Sportuhr ist. Da möchte ich alles, aber keine Ablenkung durch irgendwelche Notifications auf dem Display.

Das Gleiche gilt für die Activity-Tracker-Funktionen. Wie wohl jeder andere Smartwatch auch kann die iD.TRI die täglichen Schritte messen. Das ist schön, aber macht nur Sinn, wenn man die Uhr auch als Alltagsuhr tragen würde.

Ein Feature, welches eventuell noch von Interesse sein könnte, ist die Crash Detection beim Radfahren. Hier kann man einen Notfallkontakt hinterlegen, der bei einem von der Uhr festgestellten Radcrash über das Smartphone benachrichtigt wird. Diese Funktion habe ich aber bisher noch nicht testen können und ist für mich auch nicht entscheidend.

Sigma iD.TRI Verpackung Draufsicht

Warum ist die Sigma iD.TRI die richtige Sportuhr für mich?

Jeder Sportler hat ja seine eigenen Anforderungen an eine Sportuhr und so habe auch ich ein paar Dinge, die mich bei der Sigma iD.TRI besonders erfreuen.

Leicht, klein und von der Masse her aufs Wesentliche reduziert

Wenn man den Text bis hierhin gelesen hat, dann stellt man fest, dass die Uhr durchaus ihre Macken hat. Allerdings macht sie entscheidende Dinge sehr richtig. Sie ist leicht, klein und absolut auf das Wesentliche reduziert. Das gefällt mir.

Die Erstellung von eigenen „Workouts“ wie Intervalltrainings

Außerdem bietet sich mit der Funktion eigene Trainingseinheit erstellen zu können eine Funktion, die im Training wirklich weiterhilft. Wenn man sich einmal an die Intervall-Funktion der Garmin-Uhren gewöhnt hat, dann will man solche Einheiten einfach nicht mehr manuell „stoppen“ müssen. Ich würde mich freuen, wenn Sigma es schaffen würde zumindest die Konfiguration von Intervallen auch in der Uhr selber zu ermöglichen, so dass man nicht jedes Mal auf die App angewiesen ist.

Fazit: Trotz Macken ist die Preis-Leistung der Sigma iD.TRI als Triathlon- und Multisportuhr unschlagbar.

Der Bericht ist schon lang genug, also fasse ich mich hier kurz: Die Sigma iD.TRI hat definitiv ihre Macken, doch führt man sich den Preis von 180 Euro vor Augen muss man ganz klar sagen, dass es in der Preisregion absolut nichts Vergleichbares gibt.

Wer also eine Triathlonuhr sucht, die er ausschließlich für den Sport nutzen will und vielleicht auch gerade erst mal frisch in den Sport einsteigt, der wird mit der Sigma iD.TRI sicher absolut richtig bedient sein.

Die Macken die die Uhr noch aufweist sehe ich zu 90 Prozent im Bereich der Software und da bleibt für mich durchaus die Hoffnung, dass Sigma das ebenfalls erkennt und mittels Softwareupdates noch die ein oder andere, vielleicht ja sogar alle Macken ausmerzt.

Die Sigma iD.TRI ist als Triathlon-Uhr aus Preis-Leistungs-Sicht aktuell unschlagbar.

Ich begrüße den Mut von Sigma, als deutsches Unternehmen in diesen stark umkämpften Markt einzusteigen und das direkt mit einem echten Statement, was den Preis angeht. Hier ist zu hoffen, dass Garmin und Co davon Wind bekommen und, die aktuell aus meiner Sicht stark eskalierenden, Preise für Sportuhren vielleicht mal wieder etwas fallen.

Sigma iD.TRI im Test Sigma iD.TRI Lieferumfang Sigma iD.TRI mit Ladegerät

Für den Testzeitraum wurde mir von Sigma Deutschland eine Sigma iD.TRI kostenlos zur Verfügung gestellt.