Nachdem ASICS Anfang des Jahres mit dem MetaRide bereits das neue Sohlenkonzept vorgestellt hat, ist der ASICS GlideRide nun der erste „normale“, bezahlbare Laufschuh, der die neue gebogene Sohlentechnologie spendiert bekommt. Trotz seines recht hohen Gewichtes kann der GlideRide mit einer guten Portion Dynamik überzeugen.
Zahlen und Daten zum ASICS GlideRide Test:
- Testmodell: Herren / Rot-Schwarz
- Schuhgröße: US 11 (EU 45)
- Sprengung: 5 mm
- Art: Neutral
- Gewicht pro Schuh: 331 Gramm ( Größe EU 45 )
- Preis: 160 Euro UVP ( deutlich günstiger im Handel )
- Kaufen: Herren-Modell / Damen-Modell
Ich war super gespannt auf den ersten erschwinglichen Laufschuh mit der neuen ASICS-Sohlentechnologie. Der ASICS MetaRide war für mich sehr spannend und die Idee der Sohle gefiel mir gut, doch war er so vollgepackt mit Features, dass mir das eigentliche Laufgefühl zu sehr flöten ging. Im Testbericht sprach ich daher von einem Konzept-Schuh. So war ich sehr gespannt, ob der GlideRide durch deutliche Feature-Reduktion wieder mehr Laufgefühl zulässt.
Das Design des GlideRide: Die Optik ist hochwertig und strahlt Dynamik aus.
Wenn man es an der Optik festmachen müsste, dann würde ich sagen: Ja, der ASICS GlideRide ist ein dynamischer Schuh. Die gebogene Sohle deutet an, wo der Schuh hin will… nach vorne. Das Design des Obermaterials ist schlicht, aber absolut hochwertig. Kein Kunststoff, sondern gewebtes Mesh-Material in einem dezent aber hochwertig gehaltenem rot-schwarzen Design.
Die Sohle an sich ist sehr massiv, da tut die optische Trennung der beiden Sohlenschichten, in einen roten und einen weißen Teil, dem Design des Schuhs hervorragend. Dieser Kniff nimmt der Sohle etwas die Wucht und betont dabei zusätzlich die Krümmung der Sohle. Generell zeichnet sich der GlideRide im Vergleich zum MetaRide durch etwas weniger Design-Raffinesse aus.
Die generelle Verarbeitung des Schuhs ist tadellos. Nichts andere erwarte ich allerdings auch von einem 160 Euro Schuh von ASICS.
Das Design des ASICS GlideRide gefällt mir gut. Der Hingucker ist die Sohle, das hochwertige Obermaterial tritt dabei bewusst in den Hintergrund.
Die Passform des ASICS GlideRide: Das klassisch wohlige Tragegefühl eines ASICS-Schuhs.
Beim ersten Reinschlüpfen merkt man sofort, dass man hier einen ASICS Schuh trägt. Das fängt beim Saum am Knöchel und zieht sich durch bis zum Gefühl in der Zehenbox. Alles ist wohlig, bequem und angenehm. Grundsätzlich ist das natürlich toll, denn ein wohliges Gefühl am Fuß beim ersten Reinschlüpfen ist ein wichtiger Indikator, allerdings war es für mich auch direkt ein kleiner Aha-Moment.
Ich hatte mir vom GlideRide deutlich mehr Dynamik im Vergleich zum MetaRide erhofft, ein wichtiger Faktor ist dafür aus meiner Sicht das Schuh-Gewicht. Wenn ein Schuh dann beim Reinschlüpfen so richtig wohlig, weich und bequem ist, ist das zumeist auch ein Zeichen dafür, dass viel Material eingesetzt wurde und somit ein Zeichen dafür, dass der Schuh mit Sicherheit nicht sonderlich leicht ist. Dazu aber später mehr im Absatz „Laufgefühl“.
Also fassen wir zusammen: Das Tragegefühl und die Passform sind top. Die Ferse sitzt sicher im Schuh, die Fersenkappe ist intern verarbeitet und außen nur durch einen dezenten Print angedeutet. Die Krümmung der Sohle spürt man im Stand nicht so sehr wie beim MetaRide.
Der Platz in der Zehenbox ist für meinen Fuß perfekt und die Schnürung erlaubt es, den Schuh über den ganzen Fuß hinweg optimal anliegen zu haben. In diesen Bereichen weiß ASICS einfach wie es geht. Vom Komfort her ist der ASICS GlideRide aus meiner Sicht stark mit dem ASICS Nimbus zu vergleichen.
Der GlideRide bietet top Komfort und ist absolut bequem. Allerdings erkauft durch mehr Schuh-Gewicht.
Dämpfung und Laufgefühl des ASICS GlideRide: Mehr Dynamik, dennoch hohes Gewicht.
Der ASICS GlideRide läuft sich gut! Aus meiner Sicht deutlich dynamischer als der ASICS MetaRide, der Fuß hat mehr Raum zu arbeitet und man fühlt sich nicht ganz so vom Untergrund isoliert wie im MetaRide.
Dennoch stellt sich auch beim GlideRide dieses „andere“ Laufgefühl ein, welches auf die Sohlentechnologie zurückzuführen ist. Der Schuh will eindeutig nach vorne und forciert definitiv einen eher runden Laufstil. Es fühlt sich mehr nach rollen an und ist, zumindest subjektiv, eine recht ermüdungsarme Art des Laufens.
Die Sprengung von nur 5 mm ist für mich angenehm, sie erlaubt mir wunderbar, mit dem Mittelfuß aufzusetzen, um dann mit Unterstützung der Sohle über den Vorderfuß abzurollen und mich abzudrücken. Ein direktes Bodengefühl bleibt mit so einer massiven Sohle natürlich ziemlich auf der Strecke. Das soll der Schuh aber auch garnicht bieten… schließlich geht es um’s möglichst ermüdungsfreie Laufen.
Das Sohlenkonzept des ASICS GlideRide in Kürze:
Die Idee hinter der gebogene Sohle ist die Reduktion der benötigen Energie für die Bewegung des Fußgelenks, um somit letztlich ermüdungsärmer und energieeffizienter laufen zu können. Beim GlideRide spricht ASICS von einer Reduktion des Energieaufwands im Fußgelenk von 16 Prozent. Beim MetaRide gibt ASICS einen Wert von 19,1 Prozent an.
Das Gewicht des ASICS GlideRide
Sehr ernüchtert war ich beim Blick auf die Waage: 331 Gramm zeigt sie mir, das ist viel… sehr viel. Gerade einmal 5 Gramm weniger als beim ASICS MetaRide. Ich bin enttäuscht. Wie auch beim MetaRide bin ich der Meinung: Ein Gewicht über 300 Gramm ist für einen modernen Laufschuh nicht mehr zeitgemäß. Hier muss es einfach möglich sein, auch ohne große Kompromisse im Komfort deutlich unter die 300 Gramm Marke zu kommen.
Natürlich läuft sich der Schuh trotzdem richtig gut, doch bleibt aus meiner Sicht sehr viel Potential auf der Strecke ob des hohen Gewichtes. Ich hatte tatsächlich gehofft und auch fest geglaubt, dass der ASICS GlideRide deutlich, deutlich leichter als der MetaRide sein würde. Leider wurde ich da enttäuscht.
Das Laufgefühl des ASICS GlideRide ist top, allerdings dürfte er gerne ein ganzes Stück leichter sein.
Fazit meines ASICS GlideRide Test: Ein Schuh für den täglichen Einsatz.
Ich bin noch etwas unentschlossen, wo ich den GlideRide nun einkategorisieren soll. Er ist bequem, läuft sich angenehm und vermittelt auch eine ordentliche Portion Dynamik. Auf der anderen Seite ist er mit über 300 Gramm sehr schwer und fällt für mich somit als Speed-, Intervall- und Bestzeit-Schuh durch.
So rangiert er für mich eins zu eins im Segment des ASICS Nimbus, nur eben mit anderer Sohlentechnologie. ASICS wird sich hier in Zukunft entscheiden müssen, welche Art von Sohle die Zukunft gehört. Beide Modelle braucht es aus meiner Sicht nicht. Entweder man ist überzeugt von der einen, oder der anderen Sohle. Sollte der Nimbus in absehbarer Zukunft also ebenfalls die neue Sohle bekommen, so wäre aus meiner Sicht der GlideRide überflüssig.
Ich selbst mag die neue Sohle und komme gut mit ihr zu Recht. Deshalb erhält der GlideRide bei mir aktuell auch Vorzug zu meinem Nimbus, den ich sonst sehr gerne für lockere GA1-Läufe trage.
Der ASICS GlideRide ist die bezahlbare Variante des MetaRide und ein guter Everyday-Laufschuh.
Weiterführende Links:
Für diesen Test wurde mir ein Paar ASICS GlideRide kostenlos von ASICS zur Verfügung gestellt.
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