Topo Zephyr im Test

Topo Zephyr im Test: Exzellente Dynamik dank spezieller Sohlentechnik?

Der Topo Zephyr ist der erste Topo Athletic Schuh überhaupt, den ich an meinen Füßen hatte. Die Laufschuh-Schmiede aus Massachusetts in den USA hat sich auf Laufschuhe, mit besonders viel Freiheit in der Zehenbox spezialisiert. Der Topo Zephyr wurde auf Basis einer neuen Sohlentechnologie von Grund auf neu entwickelt und ich muss sagen: Ein wirklich dynamischer Schuh, der richtig Spaß macht und dank einer speziellen Kunststoffplatte in der Sohle ordentlich Schub nach vorn gibt.

Zahlen und Daten zum Topo Zephyr Test:

  • Testmodell: Herren – Rot / Orange
  • Schuhgröße: US 11 (EU 45)
  • Sprengung: 5 mm
  • Art: Neutral
  • Gewicht pro Schuh: 292 Gramm ( Größe EU 45 )
  • Preis: 170 Euro UVP (auf amazon)

Das Design des Topo Zephyr: Macht sich gut am Fuß!

Ein schöner Laufschuh. Nicht viele Sperenzchen, aber dafür mit einer klaren Form und Designsprache. Die Sohle ist wie mittlerweile bei vielen Schuhen der eigentliche Hingucker. Die visuellen Elemente der Zwischensohle gefallen mir und sie verleihen dem Schuh eine durchaus dynamische Optik.

Topo Zephyr Seitenansicht

Zu dieser dynamischen Grundform passt das knallige Rot-Orange ausgezeichnet. Den Topo Zephyr gibt es im deutschsprachigen Raum, sowohl in der Herren als auch Damenversion in jeweils nur einer Farbe. Die Herren bekommen das knallige Rot-Orange mit weißer Sohle und die Damen ein etwas zurückhaltenderes Türkis mit einer mint-farbenen Sohle.

Topo Athletic macht hier beim Design des Zephyr definitiv nichts falsch, außergewöhnlich würde ich es allerdings auch nicht nennen. Aber benötigt man unbedingt ein außergewöhnliches Laufschuh-Design?

Bevor man designtechnische hart daneben haut, weil man unbedingt etwas ganz Spezielles machen will, sollte man –  wie hier richtig gemacht – bei einem soliden Laufschuh-Design bleiben.

Der Topo Zephyr ist ein klassischer, dynamischer Laufschuh.

Die Passform des Topo Zephyr: Durchdachte Sohle mit reduziertem Aufbau.

Bevor man die ersten Laufschritte in einem Schuh macht, möchte man sich – wenn möglich – bereits beim Reinschlüpfen wohlfühlen. Dabei spielen einige Faktoren eine Rolle: Unter anderem die grundlegende Form des Schuhs, das verwendete Obermaterial, die Lasche, die Fersenkappe, die Einlegesohle und die Einbettung des Fußes in die Zwischensohle.

Ein Feature, das bei allen Topo Laufschuhen und daher auch beim Topo Zephyr zu finden ist, ist die besonders geräumige Zehenbox. Der Zephyr ist mein erster Topo-Schuh überhaupt und ich muss direkt feststellen: Die breite Zehenbox gefällt mir und fühlt sich super angenehm an. Auch die Passform des Schuhs ist für meine, eher schmalen, Füße einwandfrei.

Topo Zephyr Draufsicht

Topo Zephyr Obermaterial

Allerdings muss man sagen, dass das Obermaterial an sich eher minimalistisch gehalten ist. Wer den teilweise stark gepolsterten Komfort – wie ich ihn von vielen ASICS Schuhen kenne – sucht, der wird sicher etwas enttäuscht werden. Aber auf der anderen Seite ermöglicht der reduzierte Materialeinsatz ein niedrigeres Gesamtgewicht des Schuhs.

Kleiner Kritikpunkt: Die Lasche ist bei der Marathon-Schnürung, die ich selbst bevorzuge, etwas kurz und hat beim ersten Lauf leicht unangenehm am Fuß gerieben. Das legt sich allerdings ziemlich schnell, da das Material am Ende der Lasche nach nur einem Lauf deutlich geschmeidiger wurde und von da an keine Reibung mehr spürbar war.

Topo Zephyr Lasche

Eine klassische Fersenkappe gibt es nicht, auch nicht intern. Verstärkt ist der Fersenbereich natürlich trotzdem, denn ganz ohne Halt geht es nicht. Dennoch bleibt das Material rund um die Ferse stets flexibel und erlaubt es dem Fuß angenehm zu „arbeiten“.

Insgesamt fühle ich mich im Topo Zephyr sehr wohl, vor allem weil die Sohle den Fuß ziemlich perfekt einbettet.

Dämpfung und Laufgefühl des Topo Zephyr: Guter Abdruck durch spezielle Kunststoffplatte?

Das Key-Feature des Topo Zephyr ist definitiv die Sohlentechnologie mit ihrer innen liegenden Kunststoffplatte. Insgesamt läuft sich der Topo Athletic Zephyr ausgezeichnet. Ein Schuh, der nach vorn will. Das Gewicht von 292 Gramm bei Größe 45 ist jetzt nicht super niedrig, aber ein Klopper ist der Schuh damit wahrlich auch nicht. Dazu kommt, dass sich der Schuh beim Laufen selbst, deutlich dynamischer und leichter anfühlt als es das Gewicht vermuten lassen würde.

Topo Zephyr Dämpfung

Topo Zephyr Fersenkappe

Die Dämpfung würde ich mit mittelstark beschreiben und sie bietet trotz hohem Komfort ein gutes Bodengefühl. Die spezielle Kunststoffplatte – die in der Zwischensohle vom Mittelfuß bis zu den Zehen läuft – bemerkt man im Stand durch eine etwas stärkere „Stütze“ im Fußgewölbe.

Läuft man los, so merkt man, dass die Platte wie eine Art Feder wirkt und bei jedem Aufprall einen Teil der Energie aufnimmt und sie beim Abdruck über die Zehen wieder freigibt. Das sorgt für ein tolles Gefühl von Vortrieb und macht wirklich, wirklich Spaß!

Topo Zephyr SohleTopo Zephyr Kunststoff Platte

Die Sprengung von nur 5 Millimeter passt gut zum Schuh und lässt mich gut auf dem Mittelfuß aufkommen. Die Außensohle bietet einen guten Grip, auch bei Feuchtigkeit.

Der Schuh ist definitiv für Läufe mit Tempo gemacht. Umso länger man läuft, umso mehr merkt man auch, dass die Sohle im Ganzen die Plantarsehne angenehm entlastet und der Schuh an sich etwas „weicher“ wird. Zu weich wird er bei mir allerdings nie. Ich denke, das wird mit einer gewissen Wärmeentwicklung durch die Materialverformung zu tun haben.

Topo Zephyr Innenseite

Wenn einem der Schuh ganz zu Beginn etwas steif vorkommt, kann ich nur empfehlen mal zwei bis drei Kilometer zu laufen, denn das Laufgefühl wird tatsächlich noch mal angenehmer, wenn der Schuh warmgelaufen ist.

Der Topo Zephyr ist ein Schuh für längere und schnelle Läufe. Man könnte sagen ein Wettkampfschuh!

Fazit meines Zephyr Test: Ein richtig dynamischer Lightweight-Trainer.

Das wichtigste vorneweg: Der Topo Zephyr ist ein richtig guter Laufschuh. Er bietet ein tolles Laufgefühl und eine Dynamik, die ich bisher noch nicht so häufig in einem Laufschuh erlebt habe. Die Sohle mit der eingearbeiteten Kunststoffplatte ist ein Volltreffer. Das Laufen im Zephyr macht Spaß!

Ich würde ihn grob in eine Kategorie mit dem ASICS DS Trainer (zum Testbericht) und dem Hoka Rincon (zum Testbericht) packen, auch wenn er etwas schwerer ist als die beiden. Ich packe ihn aber in diese Schublade, weil es für mich alles Schuh sind, die sich mit zunehmendem Tempo immer besser anfühlen.

Die Frage, die ich mir noch stelle, ist: Kann Topo Athletic dieselbe Sohlentechnologie mit einem ähnlichen Dämpfungsgrad auch in einem Schuh unterbringen, der in Richtung 220 Gramm, ähnlich dem Rincon, geht.

Wer die Chance hat mal einen Topo Zephyr auszuprobieren, der sollte dies dringend tun. Ich bin mir sicher, es wird Spaß machen! Leider ist die Verfügbarkeit hier bei uns noch etwas eingeschränkt. Das soll allerdings bald besser werden und sowohl die Anzahl an stationären, als auch an Online-Händlern soll deutlich zunehmen.

Wer die Chance hat den Topo Zephyr probe zu laufen, der sollte das auf jeden Fall tun. Ein wirklich guter Schuh!

Weiterführende Links:

Für diesen Test wurde mir ein Paar Topo Athletic Zephyr kostenlos zur Verfügung gestellt.